Ständig tränende oder brennende Augen – viele Menschen kennen das Problem. Wenn der Augenarzt dann die Diagnose „Trockenes Auge“ stellt, sind sie verblüfft: So hat es sich gar nicht angefühlt!
Trockene Augen sind nicht nur lästig, sondern oftmals auch schmerzhaft. Eine mögliche Ursache ist trockene Luft in geheizten Räumen. Doch auch Klimaanlagen lassen den Tränenfilm auf dem Auge schneller verdunsten.

Die Ursachen sind vielfältig
Es gibt vielfältige Auslöser für das Sicca-Syndrom, wie trockene Augen medizinisch genannt werden. Neben "harmlosen" Gründen wie trockene Luft oder langes Arbeiten am Computer können bestimmte Autoimmunerkrankungen wie Diabetes oder Morbus Crohn das Problem verursachen. Auch Medikamente wie zum Beispiel Betablocker oder Antidepressiva können Auslöser sein. Ebenso spielt das Alter eine Rolle, denn bei älteren Menschen lässt die Produktion der Tränenflüssigkeit allmählich nach. Auch die Zusammensetzung des Tränenfilms verändert sich gelegentlich. Gerade Frauen sind häufig betroffen, weil diese Veränderungen auch hormonelle Gründe haben können.
Tränen bestehen nicht nur aus Wasser, sondern aus drei wichtigen Komponenten: einer Schleimschicht, einer wässrigen Lage und einer fetthaltigen Lage. Die Schleimschicht gleicht kleine Unebenheiten auf der Augenoberfläche aus und sorgt dafür, dass die wässrige Lage auf dem Auge haften bleibt. Die fetthaltige, dritte Schicht schützt vor Verdunstung und vor einem Auslaufen aus den Augen. Jede Störung dieser Zusammensetzung setzt die Stabilität des Tränenfilms herab.
So bleibt kein Auge trocken
Oftmals helfen bereits kleine Maßnahmen, den Beschwerden vorzubeugen:
- Sorgen Sie dafür, dass die Luftfeuchtigkeit in klimatisierten oder beheizten Räumen ausreichend ist.
- Gönnen Sie Ihren Augen regelmäßig frische Luft.
- Achten Sie beim Autofahren darauf, dass das Gebläse nie direkt auf Ihre Augen gerichtet ist.
- Auch Rauchen – sogar passiv – wirkt sich negativ auf die Tränenfilm-Stabilität aus.
- Blinzeln Sie bei längeren Arbeiten am Bildschirm ganz bewusst häufiger, gönnen sich ab und zu kleine Pausen oder schauen Sie einfach mal einige Minuten lang in die Ferne.
- Verwenden Sie möglichst reizarme Kosmetika.
Für schnelle Abhilfe bei trockenen Augen sorgen sogenannte Tränenersatzmittel oder Augentropfen. Sie erzeugen einen künstlichen Film auf den Augen und schützen sie vor dem Austrocknen. Betroffene sollten aber in jedem Fall einen Augenarzt konsultieren, um ernste Erkrankungen abzuklären. Er berät auch Kontaktlinsenträger, was für ihre Augen das Richtige ist.